Rehabilitation

Vom "Jetzt geht gar nichts mehr"...

Der teilweise oder vollständige Verlust der Sehfähigkeit zieht gravierende Veränderungen des täglichen Lebens nach sich. Sehbehinderungen und Blindheit können Orientierungslosigkeit und Immobilität zur Folge haben, im öffentlichen Raum, oft auch in der eigenen Wohnung. Viele können den Haushalt nur noch mit Unterstützung bewältigen, selbst das Einnehmen der Mahlzeiten gelingt nicht mehr wie früher.

Wo vorher Eigenständigkeit und Mobilität selbstverständlich waren, entstehen plötzlich – neben all den Unsicherheiten und Ängsten – Abhängigkeiten von anderen Personen in allen Lebensbereichen. Das macht familiäre und freundschaftliche Beziehungen häufig nicht einfacher. Oft fühlen sich Betroffene nicht verstanden, es entstehen Gefühle von Einsamkeit und Isolation.

… zum "Das kann ich schon (wieder) allein!"

Aber nach dem Eintritt einer hochgradigen Sehbehinderung oder Blindheit kann man – unabhängig vom Alter - durch spezielle Rehabilitationsschulungen viele Fähigkeiten (wieder) erwerben und damit seine Lebenssituation grundlegend verbessern. In den Schulungen zur Orientierung und Mobilität (O&M) erlernt man den Umgang mit dem Langstock und verschafft sich somit wieder die Möglichkeit, seine Wege unabhängig, sicher und selbstständig zu gehen. Es handelt sich hier ebenso um Einzelunterricht wie bei den Schulungen in Lebenspraktischen Fähigkeiten (LPF), in denen die Bewältigung des Haushalts – vom Eingießen bis zur Wäschepflege, je nach Wunsch und Bedarf – vermittelt werden kann.