Helen Keller und Siebenschläfer #54/2025
Liebe Lesende,
heute ist der 27. Juni. Ja – Siebenschläfertag. Laut Hundertjährigem Kalender wird das Wetter der kommenden sieben Wochen so wie am Siebenschläfertag. Naja, vielleicht wird’s ja auch besser. Wer weiß … Übrigens, dieser Tag hat gar nichts mit dem Tier zu tun. Wenn Sie wissen möchten, was es mit den sieben armen Jünglingen auf sich hat, in diesem Artikel auf mdr.de finden Sie Antworten.
Es ist heute aber nicht nur Siebenschläfertag, sondern auch der Geburtstag von Helen Keller, der berühmten taubblinden amerikanischen Schriftstellerin. Sie wäre heute 145 Jahre alt. Und das bringt uns zu den wirklich wichtigen Tagen: Die Vereinten Nationen haben vor Kurzem den 27. Juni als internationalen Tag für Menschen mit Taubblindheit/Hörsehbehinderung ausgerufen!
1. Internationaler Tag der Taubblindheit
Der 27. Juni ist der Internationale Tag der Taubblindheit, das haben die Vereinten Nationen letzte Woche in ihrer Generalversammlung entschieden. Damit reagieren sie auf den weltweiten Appell von Organisationen und Unterstützern wie dem Deutschen Taubblindenwerk, Menschen mit Taubblindheit/Hörsehbehinderung sichtbar zu machen und ihre besonderen Bedürfnisse anzuerkennen. Dabei fiel das Datum – passenderweise – auf den Geburtstag von Helen Keller.
Bettina Trissia, Direktorin des Bildungszentrums Hören – Sehen – Kommunikation im Deutschen Taubblindenwerk, unterstreicht die Bedeutung des neu geschaffenen Aktionstages: „Taubblindheit ist eine Behinderung mit besonderen Perspektiven, Möglichkeiten und Zugängen zur Welt. Im Deutschen Taubblindenwerk erleben wir jeden Tag, wie diese Perspektiven unsere Welt bereichern können.“
Unterstützung kommt auch von Jürgen Dusel, dem Beauftragten der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen: „Der neue Internationale Tag der Taubblindheit ist sehr wichtig, um auf die besonderen Bedarfe dieser Gruppe aufmerksam zu machen. Denn die Nachteilsausgleiche für diese kleine Gruppe sind nicht gut geregelt: Es gibt zwar das Merkzeichen ‚TBL‘ im Schwerbehindertenausweis, aber keine speziellen Nachteilsausgleiche. Dabei bedeutet die Diagnose „taubblind“ mehr als die Summe aus „taub“ und „blind“, sie ist ein eigenständiges medizinisches Phänomen mit spezifischen Bedürfnissen. Ich sehe die Bundesregierung in der Pflicht, hier konkrete Regelungen für gleichberechtigte Teilhabe-Chancen zu treffen!“
Haben Sie Interesse daran, das Deutsche Taubblindenwerk einmal zu besuchen und näher kennenzulernen? Es richtet zahlreiche Veranstaltungen aus und wird auch in diesem Jahr am Entdeckertag der Region Hannover am 14. September 2025 teilnehmen. Seit 1967 setzt sich das Deutsche Taubblindenwerk für Menschen mit Taubblindheit und Hörsehbehinderung in Deutschland ein. An den Standorten Hannover und Fischbeck gibt es Angebote wie Frühförderprogramme, einen Kindergarten, eine Schule mit Internat sowie diverse Wohnformen für erwachsene Personen, Werkstätten zur beruflichen Qualifizierung sowie zahlreiche Freizeit- und Beschäftigungsangebote. Dazu kommen die in Deutschland einzigartige Taubblindentechnische Grundausbildung und Qualifizierungsmaßnahme zur Taubblindenassistenz. In den Räumlichkeiten des Deutschen Taubblindenwerks in Hannover befindet sich eine EUTB®-Fachstelle mit Expertise in der Kommunikation für Menschen mit Taubblindheit und wesentlicher Hörsehbehinderung. Mehr Informationen zum Deutschen Taubblindenwerk erhalten Sie auf der Webseite. (Quelle: Presse Deutsches Taubblindenwerk)
Ein schönes Wochenende für Sie und herzliche Grüße von Ihrem BVN
Dr. Petra-Kristin Bonitz
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit