Sicher zu Fuß – auch bei Baustellen

Stadt plant Selbststrafe bei fehlender Barrierefreiheit im Stadtleben

Laut einem neuen Beschluss ist die Absicherung von Baustellen auch für Menschen mit besonderen Bedürfnissen – seien es Menschen mit Rollator, Rollstuhl, aber auch mit Sinneseinschränkungen – oder auch Personen, die mit Rad oder Kinderwagen unterwegs sind, als so prioritär einzuordnen, dass Baustellen selbst auferlegten barrierefreien Mindestanforderungen entsprechen müssen. Sollten die Umgehungen diese nicht erfüllen, bestraft sich die Stadt Hannover künftig selbst mit einer Pflichtspende an eine gemeinnützige Organisation.

Der Blinden- und Sehbehindertenverband begrüßt diese neuartige, inklusive und fortschrittliche Entwicklung, die die Bürgerschaft in der Breite in den Blick nimmt. Die Region Hannover plant bis zum Jahr 2024 laut eigenen Angaben 250 Aus- und Neubaumaßnahmen. Würde dabei nicht auch an die Sicherheit von allen Menschen gedacht werden, wäre das ein großes Manko, das insbesondere Menschen mit Behinderungen in ihrem Alltag einschränken oder gar gefährden würde.

APRIL – APRIL

Pflichtspende bei fehlender Barrierefreiheit? Dies ist ein Aprilscherz. Sicherheit ist aber eigentlich nichts, was man sich wünschen, sondern etwas, auf das man sich verlassen können sollte. Baustellen verändern gewohnte und erlernte Wege und werden zu Barrieren, die zu Unfällen oder auch gefährlichen Verkehrssituationen im Fußverkehr führen können. Dies stellt insbesondere für sehbehinderte und blinde Menschen eine reale Sorge dar. Sicherheit ist aber nichts, was sich in einem Aprilscherz auflösen sollte, es ist vielmehr etwas, das in einer gewissen Breite gedacht werden muss, um möglichst vielen Menschen den Alltag zu erleichtern und selbstbestimmt Wege zu eröffnen. Wir als BVN sehen es als eine unserer Aufgaben, dies zu kommunizieren und konsequent einzufordern.

Dr. Petra-Kristin Bonitz

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