Sehbehinderung in der Pflege
Nach dem großen Erfolg im vorigen Jahr waren einige Beratende des von Blickpunkt Auge (BPA) wieder in der Pflegeakademie St. Anna/Papenburg mit einem Schulungsangebot für die drei Klassen der Fachstufe 1 (Schüler und Schülerinnen im ersten Lehrjahr) zu Gast. Die Auszubildenden machen im ihrem Berufsleben im Krankenhaus, im Altenheim oder in der häuslichen Pflege immer wieder Erfahrungen mit sehbehinderten beziehungsweise blinden Menschen.
Das Team
Das Team, bestehend aus Herbert Hermsen (BPA-Berater), seiner Frau Rita, Haike Hillbrandts (Low Vision Optikerin), Wolfgang Gröne (Techniker der Gruppe „SEHEN“), Gunter Appelt (Erlebniskiste) und Hermann Reiners (BPA-Berater) bot den angehenden Pflegerinnen und Pflegern jeder Klasse jeweils in knapp zwei Stunden ein abwechslungsreiches Praxisprogramm an.
Das Programm
Zunächst gab es im Theorieblock Informationen zu den wichtigsten Augenerkrankungen. Weitere Themen dieser Einheit waren:
- Wie erkenne ich Anzeichen für Sehverlust?
- Einfache und wirksame Veränderungen im Umgang mit sehbehinderten und blinden Personen.
- Die Wohnung so gestalten, dass ein autonomes Leben trotz Seheinschränkung möglich ist.
Im praktischem Teil konnten die Schülerinnen und Schüler dann an verschiedenen Stationen eigene Erfahrungen sammeln, sich ausprobieren und sich individuell informieren.
- Station 1: Praktische Hilfsmittel für Sehbehinderte für den Alltag und für die Freizeit
- Station 2: Optische, digitale und elektronische Hilfsmittel,
das Smartphone als vielseitiges Hilfsmittel, Spezialbrillen, Lupen, besondere Lichtquellen und Vorlesegeräte - Station 3: Wie begleite ich eine blinde/ sehbehinderte Person?
Wie bewältige ich einen Parcours mit dem Langstock?
Die Schülerinnen und Schüler konnten sich mithilfe von Simulationsbrillen selbst ein Bild von den Einschränkungen machen. - Station 4: Ein Rundgang durch die Erlebniskiste, einem mobilem Dunkelraum, in dem Gegenstände „erfühlt“ werden können.
Am Ende gab es eine kurze Feedbackrunde, in denen die Schülerinnen und Schüler ihre Eindrücke und Gefühle beschreiben konnten. Dabei kam bei vielen eine gewisse Betroffenheit, aber auch ein neues Verständnis für Blinde und Sehbehinderte zum Ausdruck.
Die Schülerinnen und Schüler, aber auch die Referentinnen und Referenten hatten trotz der teils sehr berührenden Erfahrungen viel Spaß. Das Team wurde eingeladen, dieses Angebot auch im kommenden Jahr wieder anzubieten.
(Von Hermann Reiners)
BVN