Klare Kommunikation statt Diskriminierung

Für viele ist Diskriminierung nicht gleich offensichtlich. Wie entsteht sie? Meistens durch Missverständnisse.

Zu meiner Person muss man sagen, dass ich einige Behinderungen habe. Da kann man mich nicht überall einsetzen.

Jeder empfindet Diskriminierung anders. Vor einiger Zeit habe ich Diskriminierung am eigenen Leib erfahren müssen. Bei einem Musikfestival in meiner Stadt wollte ich mich ehrenamtlich engagieren. Ein Bekannter von mir hatte mich an den Vorsitzenden des Veranstalters vermittelt. Dieser hatte sich vorher leider noch gar keine Gedanken gemacht, was überhaupt meine Aufgaben sein sollten. Also saß ich fünf Stunden lang nur in der Ecke und hatte nichts zu tun. Mir wurde keine Arbeit zugeteilt, obwohl viel Arbeit da war, die ich hätte erledigen können. Mir wurde überhaupt nichts zu getraut. Wahrscheinlich wussten die anderen Mitarbeiter des Veranstalters nicht, wie man mit mir als beeinträchtigten Menschen umgehen kann/soll. Einfach fragen wäre eine gute Lösung gewesen. Dann hätte ich Ihnen wohl erklärt, ob ich die Arbeit ausüben kann oder nicht. Auf keinen Fall sollte man den Menschen einfach in der Ecke sitzen lassen.

Wenn absehbar ist, dass keine Arbeit vorhanden ist, dann sollte man ehrlich sein und dem entsprechenden Menschen dies auch unbedingt mittteilen und vor allem erklären, warum. Auch wenn dies schwerfällt, ist es unumgänglich, sonst entsteht nämlich Frust auf beiden Seiten.

Letztlich führt so eine unüberlegte Aktion dazu, dass man sich irgendwann gar nicht mehr ehrenamtlich engagiert. Das wird bei mir eher nicht vorkommen. Dafür habe ich auch einige schöne, wenn auch wenige Erlebnisse gehabt. Als eine Lehre aus diesem Vorfall könnte man ziehen, dass man erst überlegen sollte, ob man als Veranstalter die Person wirklich einsetzen kann. Erst dann sollte man zu- oder absagen. So lassen sich Missverständnisse vermeiden.

Den meisten ist dies gar nicht als Diskriminierung bewusst. Für mich fühlte es sich aber so an.

Von Thomas Egbers

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