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Regionalverein Süd-Ost-Niedersachsen
Historisches
Der 13. Februar 1913 ist der Geburtstag der Blindenvereinigung Braunschweig e.V., die Öffnung für Sehbehinderte mit Namensänderung in Blinden- und Sehbehindertenverein erfolgte 1996. Seit der Verschmelzung mit dem Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen e.V. (BVN) im Jahr 2003 gibt es den Regionalverein Süd-Ost-Niedersachsen.
Viele blinde Menschen lebten früher in Armut und wurden in Blindenanstalten, Asylen und Fürsorgeeinrichtungen behütet und bewahrt. Ihre Bildungsmöglichkeiten besserten sich erst, nachdem der Franzose Louis Braille im Jahr 1825 die aus 6 Punkten bestehende Blindenschrift entwickelt hatte. Die Berufschancen besserten sich jedoch zunächst kaum, die Situation der im Erwachsenenalter Erblindeten (das ist die Mehrzahl) blieb unbefriedigend. In der Region Braunschweig wurden blinde Menschen lediglich im Herzog-Wilhelm-Blinden-Asyl versorgt.
Blinde Menschen empfanden Abhängigkeit und Bevormundung immer unerträglicher und schlossen sich vermehrt zu Selbsthilfevereinen zusammen. So kam es schon am 25. Juli 1912 in Braunschweig zur Gründung des Reichsdeutschen Blindenverbandes als Spitzenverband. Er war damit der erste Selbsthilfeverband in Deutschland.
Aufgaben, Ziel und Zweck
Ein selbstbestimmtes Leben zu führen, Verantwortung zu übernehmen, Verbesserung der wirtschaftlichen Verhältnisse blinder Menschen durch Arbeit, ein Rechtsanspruch auf Unterstützung waren Zweck und Ziel.
Auch heute setzt sich der Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen e.V. - Regionalverein Süd-Ost-Niedersachsen - für die Verbesserung der Lebensverhältnisse durch die soziale, berufliche und gesellschaftliche Integration der betroffenen Menschen ein. Durch unsere Betreuungsarbeit wollen wir aber auch das Selbstwertgefühl und das allgemeine Wohlbefinden stärken.
Dazu leisten und bieten wir unter anderem:
- Vertretung aller mit Blindheit und Sehbehinderung zusammenhängenden Belange dieser Personen.
- Abhaltung von Informationsveranstaltungen, Erteilung von Auskünften und Aufklärung über alle Fragen des Blinden- und Sehbehindertenwesens.
- Beratung, Hilfe, Tipps und Tricks auch im Rahmen von Hausbesuchen.
- Versorgung mit Blindenhilfsmitteln und Einweisung in deren Gebrauch.
- Durchführung von Begegnungen und Gesprächskreisen besonders für Neuerblindete und deren Angehörige.
- Beratung von Eltern mit blinden Kindern.
- Sportaktivitäten (Gymnastik, Kegeln, Schwimmen, Tandemfahren).
- Verbreitung der Blindenschrift durch Erteilung von Unterricht.
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Vermittlung von Kursen zur Rehabilitation
- in Orientierung und Mobilität (Gehen mit dem Langstock)
- in Lebenspraktischen Fähigkeiten (LPF), um möglichst viele Aktivitäten des täglichen Lebens wieder selbst verrichten zu können.
Die Blindenselbsthilfe unterhält und betreibt eigene Altenheime, Erholungs-, Kur- und Begegnungszentren, Wohnungen für blinde Menschen und beteiligt sich finanziell an der Produktion von Punktschrift- und Hörbüchern sowie an dem Betrieb der Blindenhörbüchereien und Punktschriftverlagen.