Pressemitteilung des BVN zur Erhöhung des Landesblindengeldes zum 01.01.2021
Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen e.V. begrüßt Anpassung des Nachteilsausgleichs
Eine gute Nachricht zum Jahresende: Das Blindengeld in Niedersachsen wird ab dem 01.01. 2021 von derzeit 375 Euro auf 410 Euro, für Heimbewohner von 187,50 € auf 205 € monatlich steigen. Die letzte Anhebung liegt bereits vier Jahre zurück.
„Wir haben immer wieder auf die Notwendigkeit einer Erhöhung des einkommensunabhängigen Blindengeldes hingewiesen“, sagt Hans-Werner Lange, Geschäftsführer des BVN, und ergänzt: „Im Juli haben wir der Öffentlichkeit und der Politik nochmal explizit deutlich gemacht, dass blinde Menschen in Niedersachsen von Teilhabemöglichkeiten ausgeschlossen und massiv benachteiligt werden.“
Denn im Verlauf der Corona-Krise zeichnete sich immer klarer ab, dass seheingeschränkte Menschen von den Folgen der Pandemie in besonderem Maße betroffen sind und welche behinderungsbedingten Kosten ihnen zusätzlich entstehen. Dazu zählen zusätzliche Taxifahrten ebenso wie der Einkaufsservice oder Lieferdienste, denn viele blinde und hochgradig sehbehinderte Menschen können wegen der nicht einzuhaltenden Abstandsregelungen nicht mehr selbst in den Supermarkt gehen oder den Bus oder die Straßenbahn nutzen.
Dass eine Erhöhung des Landesblindengeldes notwendig ist, zeigt sich an den höheren Leistungen der meisten anderen Bundesländer und auch daran, dass andere Sozialleistungen automatisch angepasst wurden – zuletzt im Juli dieses Jahres.
Daraufhin wandte sich der BVN mit einer Pressemitteilung an die Öffentlichkeit und an die Politik. „Es brodelte in unserer Mitgliedschaft“, so Lange damals und warnte davor, dass blinde Menschen in Niedersachsen von Teilhabemöglichkeiten ausgeschlossen und massiv benachteiligt werden.
Das Schreiben, das auch die Landtagsabgeordneten von SPD, CDU, Bündnis 90/Die Grünen und der FDP erhielten, stieß auf breite Resonanz, auch bei Parlamentariern aus der Koalition und der Opposition. „Wir haben die politischen Entscheider erreicht und freuen uns sehr über das große Engagement und die Unterstützung der Sozialpolitiker der Regierungsfraktionen. Es ist eine erfreuliche Erhöhung, gerade angesichts der augenblicklichen Gesamtsituation und ein Beweis dafür, dass die Situation blinder Menschen verstanden und ernst genommen wird“, sagt Lange. Damit finden wir auch wieder Anschluss an die Entwicklung der anderen Bundesländer.