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Behindertensportlerwahl: Angelina Salli ist die diesjährige Kandidatin der ProSenis GmbH
Das Foto zeigt Angelina Sallis in Aktion.
Durch Judo zu Respekt und Feingefühl
„Ich bin ein Multitalent“, sagt Angelina Salli über sich selbst. Und sobald die junge ID-Judoka ihre Nervosität abgelegt hat, wird deutlich, was sie damit meint. Es gibt so viele Themen, über die die 22-Jährige gerne spricht. Ihre Interessen sind vielseitig, und sie erzählt so lebhaft und redegewandt davon, dass ihre geistige Einschränkung, mit der sie zur Welt kam, zunächst gar nicht auffällt. Sie lebt beim Nähen ihre Kreativität aus und backt am liebsten Papageienkuchen – „aber ohne Papagei“, wie sie schmunzelnd betont. Kochen, Konzerte besuchen, Tanzen, Fotografie aber auch die Bewegung spielen in ihrem Leben eine große Rolle. Denn neben dem Judo-Training beim Polizei-Sportverein Hannover (PSV) zweimal pro Woche, geht sie am Wochenende ins Fitnessstudio, um ihre Kraft zu trainieren, und besucht Zumba-Kurse. Mountainbike fahren – „im Sommer am liebsten durch den Wald“ – ist eine weitere ihrer Leidenschaften. Angelina Salli scheint keine Langeweile zu kennen.
Der Judo-Sport hat Angelina Salli in ihrer Entwicklung schon immer sehr gefördert. Sie ist groß und kräftig und konnte als Kind ihre Energie und Kraft schlecht einschätzen und kanalisieren. Beim Judo hat sie gelernt, ihre eigenen Stärken wahrzunehmen, ein Feingefühl für ihre Gegnerinnen zu entwickeln und im Kampf den nötigen Respekt und Abstand einzuhalten. Beim TuS Bothfeld hat sie ihre sportliche Grundausbildung genossen. Sie entwickelte sich so gut, dass ihr im Training irgendwann gleichstarke Gegner*innen fehlten und damit die Möglichkeit, ihre Grenzen zu erweitern. Seit ihrem Wechsel zum PSV kann sie nun auch im Training mit Partner*innen kämpfen, die sie herausfordern. Mit ihrer Energie und ihrer Zielstrebigkeit erkämpfte Angelina Salli sich 2019 den Europameistertitel in der Klasse über 78 Kilogramm. Und nicht nur deshalb geht sie ihre Ziele auch weiterhin hoch motiviert an: „Ich möchte gern an vielen Lehrgängen teilnehmen und irgendwann den schwarzen Gürtel schaffen.“ Ein großer Traum wäre die Teilnahme an den Weltmeisterschaften.
Heike Werner
Die 21. Auflage der Wahl „Behindertensportler*in des Jahres“ wird vom 12. Februar bis zum 10. März 2021 stattfinden.
Folgende Möglichkeiten der Stimmabgabe gibt es:
- mittels einer der 150.000 Stimmkarten
- im Internet auf der Homepage des BSN www.bsn-ev.de unter „Behindertensportler*in des Jahres“
- in den Filialen der Hannoverschen Volksbank
- im GOP-Varieté Hannover
- in der BEB-Zentrale und
- in der Akademie des Sports des LandesSportBundes Niedersachsen (LSB)