Liebe Leserinnen, liebe Leser,
das alles überlagernde Thema der letzten Wochen ist der Krieg und das unfassbare Leid in der Ukraine. Unvorstellbar, unter welchen Bedingungen die Bevölkerung in den Städten dort leben, sich verstecken oder fliehen muss. Noch unvorstellbarer ist es, wie es Menschen mit Behinderungen ergeht, ob im Rollstuhl, blind, sehbehindert oder mit anderen Einschränkungen.
Inzwischen sind weit mehr als 130.000 Flüchtlinge in Deutschland angekommen, darunter auch blinde und sehbehinderte Erwachsene und Kinder. Den DBSV hat am Wochenende ein Hilferuf aus Polen erreicht. Dort haben die Blindenschulen bereits viele Kinder und Jugendliche aus der Ukraine aufgenommen. Die Kapazitätsgrenzen wurden längst erreicht und der DBSV wurde gebeten, ganz schnell bis zu 100 weitere blinde Kinder und Jugendliche, davon viele unbegleitet, ohne Eltern, in Deutschland aufzunehmen.
Inzwischen sind auch blinde und sehbehinderte Menschen in Niedersachsen eingetroffen. Erste Unterbringung müssen organisiert werden. In den nächsten Tagen erwarten wir auch blinde und sehbehinderte Kinder. Um mit den Schüler*innen und Lehrer*innen kommunizieren zu können, suchen wir Menschen, die ukrainisch oder russisch sprechen.
Wer eine der beiden Sprachen beherrscht, jemanden kennt, die/der die Sprache spricht und helfen möchte, melde sich bitte bei
Jette Förster
Telefon: 0511 5104284
E-Mail: jette.foerster@blindenverband.org
Offener Brief des Europäischen Behindertenforums (EDF) zum Schutz von Menschen mit Behinderungen in der Ukraine.
Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV), Dachverband der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe, unterstützt den Offenen Brief des Europäischen Behindertenforums (EDF) zum Schutz von Menschen mit Behinderungen in der Ukraine.
DBSV-Präsident Klaus Hahn erklärt: "Mit Bestürzung und tiefer Sorge verfolgen wir das brutale Kriegsgeschehen in der Ukraine. Der leidtragenden ukrainischen Bevölkerung gilt in diesen Tagen unsere vollste Solidarität. Wir haben dem Ukrainischen Blindenverband unsere Unterstützung zugesichert und arbeiten gerade daran, auch konkrete Hilfe für blinde und sehbehinderte Menschen in der Ukraine zu organisieren."
Selbstverständlich stehen unsere Beratungsstellen Betroffenen aus der Ukraine zur Verfügung, um sich dort in behinderungsspezifischen Angelegenheiten beraten zu lassen.
Den aus dem Englischen übersetzten Offenen Brief des EDF finden Sie auf der Internetseite vom DBSV: Offener Brief Europäisches Behindertenforum
Jochen Bartling
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit