Liebe Leserinnen, liebe Leser,
am Sonntag, 23.04.2023, werden um 16 Uhr im Kino im Sprengel (Hannover-Nordstadt) vier sehenswerte Unterrichtsfilme aus den Jahren 1949 bis 1971 zum Thema „Blindheit“ gezeigt. Eine life eingesprochene Audiodeskription macht die Filme auch für seheingeschränkte Menschen verständlich und zugänglich.
FWU-Filme zum Thema Blindsein
Die vier Filme wurden von 1949 bis 1971 vom Medieninstitut der Länder produziert und geben einen interessanten Einblick in die Lebenswirklichkeit blinder Menschen in der jeweiligen Zeit.
Der Blinde und sein Hund
Karl Koch, BRD 1949, 13 Min., ohne Ton.
Der Realfilm ist in drei Teile gegliedert. Im ersten Teil sieht man einen blinden Mann bei seiner Arbeit an der Schreibmaschine und beim Lesen (Blindenschrift) sowie auf seinem Heimweg, den er - hier noch ohne Hund - nur mithilfe seines Stocks bzw. mithilfe eines jungen Mädchens bewältigen muss. Im zweiten und dritten Teil steht die sich entwickelnde Beziehung zwischen dem Blinden und seinem Hund im Mittelpunkt: Begegnung, Lernen, die Zusammenarbeit, um die Wege zu finden, das Entstehen einer Freundschaft.
Das Leben ist in uns
Wolf Hart, BRD 1954, 18 Min.
Mit den filmischen Mitteln der 50er Jahre wird versucht, die Gemütslage eines Neuerblindeten darzustellen. Unterstützt durch menschliche Zuwendung und Rehabilitationsmaßnahmen überwindet er seine anfängliche Mutlosigkeit. Über das Einzelschicksal hinaus wird ein Überblick über damalige Berufsmöglichkeiten für blinde Menschen gegeben.
Ich habe ein Ei
Andrzey Brzozowski, Polen 1967, 14 Min.
Der Film vermittelt einen Einblick in die Blindenbildung zu der Zeit in Polen. Nach einer kurzen Vorstellung der Blindenschrift wird im Rahmen einer Unterrichtsstunde der Vorgang des Erkennens eines Gegenstandes (hier eines Eies) dargestellt. Die Aufgabe besteht für die Kinder in der Bestimmung von Form, Oberflächenbeschaffenheit und Inhalt eines Eies. Sie lösen das Problem durch Zuhilfenahme von Tastsinn, Geruchssinn, Geschmackssinn und Gehör (Küken) und erarbeiten sich damit eine eigene Vorstellung des Gegenstandes "Ei". Als besondere Hilfestellung wird den Kindern neben dem Ei als leblosem Gegenstand auch ein noch nicht ausgeschlüpftes Küken angeboten.
Land des Schweigens und der Dunkelheit
Werner Herzog, BRD 1971, gekürzte Fassung in schwarz-weiß, 29 Min.
Die taubblinde Fini Straubinger, Beauftragte des Bayerischen Blindenbundes, berichtet über ihre Krankheitsgeschichte. Der Film schildert ihre Aktivitäten zur Überwindung der Isolation anderer Taubblinder.
Zeit und Treffpunkt
23.4. um 15:30 Uhr an der Haltestelle „Schneiderberg / Wilhelm-Busch-Museum“ (Stadtbahnlinien 4 und 5) oder direkt am Kino.
Wer rechtzeitig um 15:30 Uhr an der Haltestelle „Schneiderberg / Wilhelm-Busch-Museum“ (Linien 4 und 5) auf dem Bahnsteig erscheint, kann von dort aus zum Kino begleitet werden.
Jochen Bartling
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit